Familienpolitik auf europäisch verspricht das Symposium des Deutschen Caritasverbandes in Brüssel. Und hält was es verspricht. Die Brüssler Konferenz ist mehr als ein stupides Aneinanderreihen familienpolitischer Referate. Sie ist ein Markt guter Beispiele in Europa. Sie ist ein fachlicher Disput von Wissenschaftlern, Praktikern, Lobbyisten und Politikmachern, ein Bewerben guter Ideen und eine kritische Reflexion bestehender Verhältnisse (so z.B. Karin Jurczyk vom Deutschen Jugendinstitut )
Fazit:
Eine moderne Familienpolitik verfolgt quer durch die elf anwesenden Länder ähnliche Ziele:
– die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
– ein stabiles finanzielles Einkommen/ gut bezahlte Arbeit/Mindesteinkommen
– Kindeswohl und die positive Entwicklung von Kindern
– eine höhere Geburtenrate
Nachweislich steigt die Geburtenrate, wenn das Versorgungsangebot an institutioneller Betreuung steigt. Der umgekehrte Schluss zeigte sich bei der deutschen Wiedervereinigung als die Geburtenrate in den neuen Bundesländern zurückging.
Ergebnisse:
– institutionelle Versorgung der Kinder und eine höhere Geburtenrate korrespondieren
– gut bezahlte Arbeit ist Teil einer guten Familienpolitik
– Familienarbeit braucht Sozialraumorientierung und -vernetzung
– Genderequality darf kein Lippenbekenntnis sein, sondern muss gelebte Haltung werden
Der letzte Aspekt wurde interessanterweise von einem Mann, Prof. Peter Abrahamson, eingebracht. Und bedeutet, so Peter, „dass Frauen ihr Erziehungsmonopol aufgeben und Männer erzieherische Verantwortung übernehmen müssen“.