Neues Jahr – neue Ziele!
Aber welche?
Ein Thema, das mich seit meiner Jugend beschäftigt, ist das Thema Ökologie.
Nicht, dass ich darauf besonders stolz sein könnte. Mein ökologischer Fußabdruck lässt (sehr) zu wünschen übrig.
Trotzdem bin ich an dem Thema nie vorbeigekommen – im Gegenteil: ich wurde hinein geboren.
Warum?
Das waren bewegte Zeiten als im Nachgang zur 68er Studierendenrevolte soziale Bewegungen entstanden, darunter auch Umweltbewegungen, von denen es ein Zusammenschluß in den 80er Jahren dann auch in den Bundestag geschafft hat.
Grund genug, sich mit dem Thema Umweltbewusstsein zu befassen. Ganz ehrlich, es waren nicht die Grünen, die in mir die Flamme entzündeten.
Es war meine (katholische) Kirche.
In den 1990er Jahren gaben die katholische und evangelische Kirche das Wort „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“ heraus: eine Zusammenfassung von Diskussionsergebnissen, dem ein bisher nie dagewesener Partizipationsprozess vorangegangen war.
Die Kirchengemeinden waren aufgefordert, sich mit dem Papier auseinander zu setzen und zu fragen, wie das sogenannte Sozialwort die Gemeindearbeit bereichern kann.
Neben der Einzigartigkeit des Konsultationsprozesses zeichnet sich das Sozialwort auch dadurch aus, dass die Zusammenhänge, die heute manchmal außer Acht gelassen werden, verbunden betrachtet wurden: der (dringend erforderliche) sozial-ökologische Wandel.
Interessanterweise verpufften diese Ergebnisse damals leider sehr schnell und verschwanden in der Schublade.
Statt dessen rückte das Thema Sparzwänge in den Vordergrund und zwang nicht nur die Kirchen andere Prioritäten zu setzen, sondern auch die gesamte soziale Arbeit, da die handelnden politischen Parteien, auch die mit den Attributen „sozial“ und „grün“ im Namen, mit einer weitreichenden Fehlentscheidung, der Einführung der sogenannten „Hartz-Gesetze“, zu einem Paradigmenwechsel in der sozialen Arbeit beigetragen hatten. Im Vordergrund standen jetzt keine volkswirtschaftlichen oder gar ganzheitlichen Betrachtungen, sondern einzelne Instrumente wurden auf ihren Kostennutzen hin geprüft.
Das ist nicht grundsätzlich schlecht.
Aber es ist auch nicht grundsätzlich gut.
Denn alles hängt mit allem zusammen.
Und diese „neue“ Erkenntnis rückt uns erst jetzt wieder so richtig ins Bewusstsein.
Hierfür sorgen Klimaaktivisten und vielleicht auch die Erfahrungen während der Pandemie.
Warum jetzt?
Die Pandemie lehrt uns, dass alles mit allem zusammen hängt.
Es sind die gemeinnützigen Einrichtungen, die unser Überleben sichern, während Unternehmen in hohem Maße auf staatliche Hilfen angewiesen sind. Gleichzeitig tragen neue Technologien zu einem reduzierten Co2 Ausstoß bei. Wohingegen Schulen und Bildung neue Konzepte brauchen, denn Armut und Ungleichheit wächst.
„Ökosystem ist ein Fachbegriff der ökologischen Wissenschaften. Ein Ökosystem besteht aus einer Lebensgemeinschaft von Organismen mehrerer Arten und ihrer unbelebten Umwelt, die als Lebensraum, Habitat oder Biotop bezeichnet wird.“ heißt es bei Wikipedia.
Das Thema Klimaschutz ist in aller Munde. Aber es wird noch zu wenig mit einem nachhaltigen Gesellschaftssystem zusammen gedacht.
Aktivisten, politische Parteien, Initiativen und sogar Wohlfahrtsverbände wie die Caritas engagieren sich und wollen klimaneutral werden.
Die dringliche Notwendigkeit der Ziele steht angesichts des drastischen Klimawandels, den Menschen hautnah erleben, außer Frage. Die Hochwasserkatastrophe in der Eifel im vergangenen Jahr, Waldbrände, Eisschmelze, Meeresspiegelanstieg, Verschiebung des Niederschlagsmusters und andere extreme Wetterereignisse schreien nach Veränderung.
Und dabei bleibt es nicht. Der Klimawandel birgt Gefahren für die menschliche Gesundheit, wirkt sich auf soziale und wirtschaftliche Kosten aus und birgt Gefahren für die Tier- und Pflanzenwelt.
Damit wird deutlich: Ökologie ist nicht nur ein Teilthema der Biologie.
Es geht um die ungestörten wechselseitigen Beziehungen der Lebewesen und ihrer Umwelt. Es geht also um eine nachhaltig gesunde Gesellschaft. Damit sind genauso soziale Fragen verbunden wie wir aktuell an der politischen Diskussion um die Erhöhung der Lebensmittelpreise erfahren.
Es ist ein Thema eines notwendig anstehenden Veränderungsprozesses: der sozial-ökologischen Transformation.
Warum eigentlich nicht?
Für mich stellt sich die Frage: Wie kann der/die Einzelne, wie kann ich, wirklich zum Klimaschutz beitragen. Und wie können wir uns als Gesellschaft, gerade auch mit unseren Erfahrungen während der Pandemie, gesund und nachhaltig aufstellen?
Was braucht ein Mensch wirklich, um gut leben zu können?
Und was auch nicht?
Was braucht eine Gesellschaft an sozial-ökologischen Veränderungen?
Diesen Fragen möchtet ich in diesem Jahr, auch im Selbsttest, auf die Spur kommen.
Und bevor ich meinen alten Öko-Knigge, das Buch von Rainer Grießhammer, mit der Erstauflage aus dem Jahr 1990 wieder heraushole, habe ich meinen ökologischen Fußabdruck auf andere Weise getestet und gleich konkrete Vorschläge erhalten wie ich meinen Fußabdruck pro Jahr um 2 Tonnen reduzieren kann.
Beispiele:
- innereuropäischen Flug durch eine Reise mit Auto, Zug, Bus oder Fähre ersetzen (–0.4 Tonnen )
- Auto durch ein Elektrofahrzeug ersetzen (–0.6 Tonnen)
- Mehr zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren (–0.1 Tonnen)
- Häufiger vegan essen (–0.1 Tonnen)
- Lebensmittelabfälle vermeiden (–0.2 Tonnen)
- Produkte vermeiden, die Palmöl enthalten (–0.1 Tonnen)
- eine Plastik-Diät machen (–0.1 Tonnen)
- weniger Dinge kaufen (–0.3 Tonnen)
- bevorzugt Produkte aus Holz und Bambus kaufen (–0.1 Tonnen)
- möglichst viel recyceln (–0.1 Tonnen)
Wie sieht es aus?
Bist Du dabei?
Mach doch gleich den Test …
… und poste Deine Vorsätze unten in die Kommentare!