Unternehmenskultur und Fachkräftebindung – gibt es da eigentlich einen Zusammenhang?
Bleiben Fachkräfte, wenn sie bei und mit ihrer Arbeit zufrieden sind? Wenn ja, wie gelingt eine gute Unternehmenskultur? Und was ist das überhaupt, ob gut oder schlecht?
Mit diesen Fragen beschäftigen wir uns im Caritas Westfalenhaus immer mal wieder und jetzt wollen wir uns in einem Projekt gezielt damit befassen.
Unternehmenskultur.
Dass Menschen sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, ist eine zentrale Voraussetzung für Verbundenheit mit der Organisation. Dass sie sich wohlfühlen, hängt mit den Werten und Normen der Organisation zusammen, des Miteinanders und den Regeln der Zusammenarbeit, kurz der Unternehmenskultur.
Die Kultur eines Unternehmens stellt den Raum dar, „in dem Ideen entstehen oder unterdrückt werden, Initiative befördert oder erstickt, Motivation gefördert oder vernichtet, Engagement belohnt oder entmutigt, Zusammenarbeit unterstützt oder behindert wird. Kurz gesagt, Unternehmenskultur schafft die Grundvoraussetzungen, unten denen erfolgreiches Arbeiten ermöglicht wird. (Herget & Strobel, 2018) aus Vera Podlinski: Feelgoodmanagement als Erfolgsfaktor. Wie Unternehmen die Mitarbeiterzufriedenheit durch Unternehmenskultur fördern.
In einer Zeit, in der der technologische Wandel die Arbeitswelt rasant verändert und sich Wissen innerhalb weniger Stunden vervielfacht und Fortschritt zum Halbzeitwert wird, braucht es einmal mehr eine Unternehmenskultur, die die Beschäftigten in den Mittelpunkt stellt.
Denn die vernetzte Welt arbeitet kollaborativ zusammen und alle sind Wissensträger*innen und je besser die Einzelnen ihr Wissen teilen, um so besser stellen sie sich auf aktuelle Herausforderungen ein. Letzteres ist ein Paradigmenwechsel, eine Umkehr zur Ellbogengesellschaft, die viele als die normale Arbeitswelt erlernt haben.
Neues Projekt: Feelgoodmanagement.
Das Land Schleswig-Holstein stellt freigemeinnützigen Trägern Fördermittel zur Verfügung, um Mitarbeitende der sozialen Arbeit im Rahmen von Resilienzprojekten zu stärken. Großartig!
In der Klinik Caritas Westfalenhaus wollen wir diese Mittel durch die Einführung eines nachhaltigen Feelgoodmanagements verwenden.
Feelgoodmanagement als Konzept ist um 2013 entstanden, um die Start up Organisationen in konsolidierte Unternehmen zu überführen, ohne den Spirit der Gründung und der Selbstorganisation aufzugeben.
Im wahrsten Sinne des Wortes geht „Feelgood“ davon aus, dass sich Mitarbeitende am Arbeitsplatz wohlfühlen und der Grad der Zufriedenheit mit der Qualität der Arbeitsergebnisse und dem Wunsch nach Zugehörigkeit zur Organisation korreliert.
Voraussetzung hierfür ist, dass Führungskräfte den Menschen in den Mittelpunkt stellen, Freiräume erlauben und vertrauen. Mitarbeitende sind eingebunden und wirken als Kulturträger*innen.
Was sich banal anhört, ist längst nicht in jeder Organisation gegeben. Im Gegenteil: für viele Organisationen ist das ein Paradigmenwechsel.
Als Kulturwandel unterstützt das Feelgoodmanagement die Mitarbeitenden dabei, neue Formen des Miteinanders zu finden, eine neue Denkweise im Umgang mit Menschen und Arbeitsweisen einzuüben und die Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, sich gegenseitig Gutes zu tun. Dabei sollte das Feelgoodmanagement unabhängig und frei von Sanktionen arbeiten können.
Unser Projekt startet am 1. März 2023. Wir sind schon sehr gespannt und werden über den Lernprozess berichten!
